Honigsüßer Projekttag zum Thema „Die Biene“

In der vorletzten Aprilwoche wurde ein Projekttag zum Thema „Honigbiene“ für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 durchgeführt.

Bienen zu Besuch am DG

Der Imker Herr Lienemann brachte hierfür einen Bienenstock mit einem Bienenvolk mit in die Schule. Zu Beginn stellte er den Aufbau der „Beute“, also den Bienenstock, vor. Weiterhin zeigte er die wichtigsten Werkzeuge eines Imkers wie z.B. den Smoker, den Bienenbesen und den Stockmeißel. Nachdem die wichtigsten Regeln im Umgang mit den Bienen geklärt waren, ging es gruppenweise zum Bienenstock.

Kennenlernen des Bienenstaates

Herr Lienemann stellte den Schülerinnen und Schülern dann die einzelnen Wesen des Bienenstaates vor. Mit viel Glück konnte neben den Arbeiterinnen auch die Königin erspäht werden. Diese wird von Imkern durch einen Punkt auf der Rückseite der Brust markiert und ist ausschließlich für die Eiablage zuständig. Die Arbeiterinnen durchlaufen in ihrem Leben als Biene verschiedene Aufgaben und werden dementsprechend benannt. Neben der Putzbiene oder der Baubiene sind auch die Wächterbiene, die Sammlerbiene oder die Ammenbiene zu nennen. Die Drohnen waren gut an ihrem tiefen Brummen beim Vorbeifliegen sowie den großen Augen zu erkennen. Diese Bienenwesen gehen zusammen mit der Königin auf den Hochzeitsflug. Insgesamt leben im Hochsommer in einem Bienenstock ca. 50.000 Bienen, im Winter lediglich um die 6.000 Bienen. Einige Schülerinnen und Schüler waren auch mutig und haben einen Drohn auf die Hand genommen und dieses Bienenwesen ganz aus der Nähe betrachtet. Auch die Arbeiterinnen konnten intensiv bei ihren Tätigkeiten in der Beute beobachtet werden. Es war beeindruckend, wie unterschiedlich die Bienenwesen aussehen.

„Die Honigbienen, Kreaturen, / die durch die Regel der Natur uns lehren / zur Ordnung fügen ein bevölkert Reich. / Sie haben einen König und Beamte / von unterschiedenem Rang, wovon die einen / wie Obrigkeiten Zucht zu Hause halten, / wie Kaufleut‘ andre auswärts Handel treiben, / noch andre wie Soldaten, mit den Stacheln / bewehrt, die samtnen Sommerknospen plündern / und dann den Raub mit lust’gem Marsch nach Haus / zum Hauptgezelte ihres Kaisers bringen, / der, emsig in der Majestät, beachtet, / wie Maurer singend goldne Dächer baun, / die stillen Bürger ihren Honig kneten, / wie sich die armen Tagelöhner drängen / mit schweren Bürden an dem engen Tor, / wie mürrisch summend der gestrenge Richter / die gähnende und faule Drohne liefert / in bleicher Henker Hand.“

William Shakespeare

Am Bienenstock lernten die Schülerinnen und Schüler auch die unterschiedlichen Entwicklungsstadien kennen. Herr Lienemann zeigte die sogenannten „Stifte“, die von der Königin abgelegten Eier und die sich daraus entwickelnden Larven und Rundmaden.

Praxis und Theorie verbinden

Die praktisch gewonnenen Erkenntnisse sollten innerhalb einer Stationsarbeit vertieft werden.  Der äußere und innere Bau der Bienen wurde gepuzzelt und die Bienenwesen im Bienenstaat charakterisiert. Ebenso wurden die Entwicklungsstadien genauer betrachtet. Hierfür standen den Schülerinnen und Schülern zusätzlich Dauerpräparate zur Verfügung, sodass neben den bereits gesehenen Stiften, Larven und Rundmaden auch die Streckmaden, Puppen und Jungbienen erforscht werden konnten.

Einen besonderen Erkenntnisgewinn haben die Schülerinnen und Schüler erfahren, als sie die Kommunikationsformen der Bienen erarbeitet haben. Dass die Bienen miteinander sprechen, war den meisten nicht bekannt. Hier musste mithilfe eines Bienenkompasses nachvollzogen werden, wie Bienen sich untereinander anzeigen, wo sich die wichtigen Futterquellen befinden und welche Futterquellen vorhanden sind. Hierbei sind der Rundtanz und der Schwänzeltanz der Bienen genauer betrachtet worden.

Der Projekttag war eine großartige Gelegenheit, einen Einblick in die Arbeitsweise eines Imkers zu erhalten. Insbesondere die Honigbiene aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, war für alle bereichernd. Den Bienenstaat mit seinen Mitgliedern und der Aufgabenverteilung zu verstehen oder die Bedeutung der Bienen für die Natur, aber auch für uns Menschen zu erfassen, sind Grundbausteine dafür, ein nachhaltiges Handeln im Einklang mit der Umwelt zu fördern. Den Schülerinnen und Schülern ist stärker als je zuvor deutlich geworden, dass die Pflanzenwelt zur Fortpflanzung und demzufolge zur Fruchtbildung auf Bienen verschiedenster Arten angewiesen ist.

Zum Abschluss des gelungenen Projekttages gab es für Jeden noch ein kleines Päckchen mit „Bienenbärchen“ bzw. Honigbärchen zum Naschen. Auch brachten einige Schülerinnen und Schüler Honig aus eigener Imkerei zum Verkosten mit.

Text und Bilder: I. Lützel, Fachschaft Biologie