Klasse 10 beim Sächsischen Antiketag in Leipzig

Am vergangenen Freitag, dem 12. September 2025, besuchten wir als Lateinklasse der Klassenstufe 10 den 4. Sächsischen Antiketag in Leipzig. Dieser wird von dem deutschen Altphilologenverband jährlich an der Universität Leipzig abgehalten. Er richtet sich an die Schüler der Klassen 9-12 und Lehrer der alten Sprachen (Latein, Griechisch). Ziel dieser Aktion ist es, die Arbeit der Universität in dieser Richtung zu zeigen und die Bedeutung der Antike zu verdeutlichen. Zusammen als Klasse haben wir uns deshalb auf den Weg gemacht, um das abwechslungsreiche Programm, welches aus Vorträgen und Schnupperseminaren bestand, nicht zu verpassen.

Pünktlich um 10:30 Uhr saßen wir also in dem größten Hörsaal der Universität und hörten aufmerksam den Grußworten von Prof. Dr. Marcus Deufert und Günter Kiefer zu. Im Anschluss durften wir unsere ersten zwei Vorlesungen erleben: „Dinosaurier bei Herodot, Tsunamis bei Thukydides?“ von Prof. Dr. Oliver Schelske und „Eine Ägypterin in Rom: Die Göttin Isis im Esel-Roman des Apuleius.“ Von Jun.-Prof. Dr. Mario Baumann. In beiden Vorlesungen wurde vor allem auf die Verbindung zur jetzigen Zeit eingegangen, die verblüffend ähnlich mit der Antike und deren Menschen ist. Zum Beispiel der Klimawandel, schon Herodot beobachtete Temperaturschwankungen, die konstant waren und nicht mehr zurückgingen.

Nach Beendung dieser Vorlesungen wurde uns ein Buffet zur Verfügung gestellt, an dem wir uns für die folgenden Seminare stärken konnten. Insgesamt hatten wir die Wahl zwischen 10 verschiedenen Schnupperseminaren. Wir entschieden uns für das Seminar von Henrike Koester aus Dresden mit dem Thema: Hier eine Säule, da eine Skulptur – wie Antike in Videospielen entsteht. Und das Seminar von Anton Kürzinger, ebenfalls aus Dresden. Sein Thema hieß: Live aus dem Dionysostheater 411 v. Chr. – Griechische Komödie in kritischen Zeiten. Da alle Seminare zur gleichen Zeit abliefen, teilten wir uns auf. Im zuerst genannten Seminar haben wir verschiedene Videospiellandschaften nach Kategorien wie Horror, Action und Cozy erstellt. Passend dazu dachten wir uns Figuren und Elemente aus der Antike aus. Zugleich analysierten wir im zweiten Seminar eine Komödie, die zu der Zeit des Krieges zwischen Athen und Sparta entstand. Uns wurde das Dionysostheater ebenfalls digital gezeigt und anhand dessen wurden uns typische Merkmale des früheren Theaters nahegelegt.

Als Abschluss wurden uns alte Schriften aus dem Tresor der Universitätsbibliothek Leipzig gezeigt. Dies geschieht verbunden mit einer letzten Vorlesung im großen Hörsaal von Dr. Almut Märker. Sie zeigte uns Werke, die mit „zum Umfallen schöner Schrift“ geschrieben wurden, aber auch welche mit „zittriger Hand gekrakelt“ wurden.

15 Uhr war die Veranstaltung zu Ende und wir machten uns, voll mit neuen Eindrücken und Perspektiven der alten Sprachen, zurück auf den Heimweg.

Wir alle sind sehr fasziniert von der Vielfältigkeit der lateinischen Sprache und der antiken Zeit, die wir durch dieses Projekt entdecken konnten. Solche Einblicke kann uns der Schulunterricht alleine nicht bieten und dennoch zeigt es, dass man beim Übersetzen dieser alten Schriften nicht nur auf Subjekt und Prädikat achten sollte, sondern auch auf den Autor, seine politische Meinung und die Zeit, in der er sein Werk schrieb, denn daraus können wir bis heute noch lernen.

Text: Elizabeth Hetzer, Paula Schliebner (Kl. 10a); Bilder: Fr. Holtz-Müller, Rebecca Prochnau (Kl. 10b)